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Unsere „Wohnungsbaugenossenschaft von 1909 eG Finsterwalde“ blickt auf ein über 115-jähriges Bestehen zurück und hegte auch schon damals den Gedanken, einkommensschwache Familien/Bürger mit „gesunden & zweckmäßigen Wohnungen - zu günstigen Preisen“ zu versorgen. | Unsere „Wohnungsbaugenossenschaft von 1909 eG Finsterwalde“ blickt auf ein über 115-jähriges Bestehen zurück und hegte auch schon damals den Gedanken, einkommensschwache Familien/Bürger mit „gesunden & zweckmäßigen Wohnungen - zu günstigen Preisen“ zu versorgen. | ||
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32 Bürgern der Stadt Finsterwalde und 8 Mitgliedern des Beamtenbundes ist es zu verdanken, als sie sich zu einer Gründungsversammlung - am 21. November 1908 - im Hotel Brückenkopf zusammenfanden, um diese Genossenschaft zu gründen, ein Statut zu beschließen und die genossenschaftlichen Organe zu wählen. | 32 Bürgern der Stadt Finsterwalde und 8 Mitgliedern des Beamtenbundes ist es zu verdanken, als sie sich zu einer Gründungsversammlung - am 21. November 1908 - im Hotel Brückenkopf zusammenfanden, um diese Genossenschaft zu gründen, ein Statut zu beschließen und die genossenschaftlichen Organe zu wählen. | ||
− | Das Königliche Amtsgericht zu Finsterwalde bestätigte mit der Anzeige im „Niederlausitzer Anzeiger“, vom 26. Februar 1909, den Eintrag in das dort geführte Register, | + | Das Königliche Amtsgericht zu Finsterwalde bestätigte mit der Anzeige im „Niederlausitzer Anzeiger“, vom 26. Februar 1909, den Eintrag in das dort geführte Register, |
+ | am 23.Februar 1909 - einen „Bauverein, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht zu Finsterwalde“. (e. G. m. b. H.) | ||
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1909 entstanden die Häuser in der Schillerstraße, Nummer 9-15 und 1911, die beiden Häuser Goethestraße 13 und 15. | 1909 entstanden die Häuser in der Schillerstraße, Nummer 9-15 und 1911, die beiden Häuser Goethestraße 13 und 15. | ||
Das Haus: Goethestraße 11 wurde 1936 gebaut. | Das Haus: Goethestraße 11 wurde 1936 gebaut. | ||
− | „Die Anderthalb- bis Vierzimmer Wohnungen wurden zu Unterkünften für Arbeiter, untere, mittlere und höhere Beamte“, meist Angestellte von Bahn, Post oder dem Schulwesen. So prägte der Volksmund für diese den Begriff: „Beamtenhäuser“. Allerdings mit unterschiedlichem Komfort: …vom Bad in der Wohnung, der Toilette eine halbe Treppe tiefer, bis hin zum Gemeinschaftsbad im Schuppen auf dem Hof. | + | |
+ | „Die Anderthalb- bis Vierzimmer Wohnungen wurden zu Unterkünften für Arbeiter, untere, mittlere und höhere Beamte“, meist Angestellte von Bahn, Post oder dem Schulwesen. So prägte der Volksmund für diese den Begriff: „Beamtenhäuser“. | ||
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+ | Allerdings mit unterschiedlichem Komfort: …vom Bad in der Wohnung, der Toilette eine halbe Treppe tiefer, bis hin zum Gemeinschaftsbad im Schuppen auf dem Hof. | ||
Nach dem 2. Weltkrieg besetzte die Rote Armee die Wohnungen, später, nach deren Abzug und Rückerhalt, rückten die Bewohner enger zusammen und stellten Unterkünfte für die Umsiedler/Flüchtlinge unserer Stadt. | Nach dem 2. Weltkrieg besetzte die Rote Armee die Wohnungen, später, nach deren Abzug und Rückerhalt, rückten die Bewohner enger zusammen und stellten Unterkünfte für die Umsiedler/Flüchtlinge unserer Stadt. | ||
1953 führten wir den Namen: | 1953 führten wir den Namen: | ||
„Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft von 1909 Finsterwalde“ | „Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft von 1909 Finsterwalde“ | ||
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Ein neues Statut wurde aufgenommen und eine Revisionskommission ersetzte den Aufsichtsrat. | Ein neues Statut wurde aufgenommen und eine Revisionskommission ersetzte den Aufsichtsrat. | ||
Erst Ende der 70-er Jahre wurde von der damaligen Kreisverwaltung Geld zur Verfügung gestellt, um die Dächer, Balkone und Fassaden in der Schillerstraße instand zu setzen. Die Wohnungen ohne Bad wurden teils mit Bädern, teils mit Schrankbädern ausgestattet. | Erst Ende der 70-er Jahre wurde von der damaligen Kreisverwaltung Geld zur Verfügung gestellt, um die Dächer, Balkone und Fassaden in der Schillerstraße instand zu setzen. Die Wohnungen ohne Bad wurden teils mit Bädern, teils mit Schrankbädern ausgestattet. | ||
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Gleich nach dem Mauerfall entstanden erste Überlegungen, sich wieder zu verselbständigen. | Gleich nach dem Mauerfall entstanden erste Überlegungen, sich wieder zu verselbständigen. | ||
Bereits am 24.09.1990 erfolgte die Widergründungsversammlung. | Bereits am 24.09.1990 erfolgte die Widergründungsversammlung. | ||
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Durch Eintragung in das Register beim Kreisgericht Cottbus Stadt, unter der Nummer 0033, war die Genossenschaft ab 08. April 1991 wieder selbst geschäftsfähig. | Durch Eintragung in das Register beim Kreisgericht Cottbus Stadt, unter der Nummer 0033, war die Genossenschaft ab 08. April 1991 wieder selbst geschäftsfähig. | ||
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„Wohnungsbaugenossenschaft von 1909 eG Finsterwalde“ in das Register beim Amtsgericht Cottbus, unter dem Az: GnR 33 CB. | „Wohnungsbaugenossenschaft von 1909 eG Finsterwalde“ in das Register beim Amtsgericht Cottbus, unter dem Az: GnR 33 CB. | ||
− | Noch heute wird unsere Wohnungsbaugenossenschaft ehrenamtlich und in der Freizeit, von engagierten und gemeinschaftlich denkenden Mitgliedern, im Vorstand und Aufsichtsrat, geführt. | + | Noch heute wird unsere Wohnungsbaugenossenschaft ehrenamtlich und in der Freizeit, von engagierten und gemeinschaftlich denkenden Mitgliedern, im Vorstand und Aufsichtsrat, geführt. |
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Der Gedanke des Für- und Miteinanders steht im Vordergrund. | Der Gedanke des Für- und Miteinanders steht im Vordergrund. |
Aktuelle Version vom 27. Juli 2025, 11:12 Uhr
Unsere „Wohnungsbaugenossenschaft von 1909 eG Finsterwalde“ blickt auf ein über 115-jähriges Bestehen zurück und hegte auch schon damals den Gedanken, einkommensschwache Familien/Bürger mit „gesunden & zweckmäßigen Wohnungen - zu günstigen Preisen“ zu versorgen.
32 Bürgern der Stadt Finsterwalde und 8 Mitgliedern des Beamtenbundes ist es zu verdanken, als sie sich zu einer Gründungsversammlung - am 21. November 1908 - im Hotel Brückenkopf zusammenfanden, um diese Genossenschaft zu gründen, ein Statut zu beschließen und die genossenschaftlichen Organe zu wählen. Das Königliche Amtsgericht zu Finsterwalde bestätigte mit der Anzeige im „Niederlausitzer Anzeiger“, vom 26. Februar 1909, den Eintrag in das dort geführte Register, am 23.Februar 1909 - einen „Bauverein, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht zu Finsterwalde“. (e. G. m. b. H.)
1909 entstanden die Häuser in der Schillerstraße, Nummer 9-15 und 1911, die beiden Häuser Goethestraße 13 und 15. Das Haus: Goethestraße 11 wurde 1936 gebaut.
„Die Anderthalb- bis Vierzimmer Wohnungen wurden zu Unterkünften für Arbeiter, untere, mittlere und höhere Beamte“, meist Angestellte von Bahn, Post oder dem Schulwesen. So prägte der Volksmund für diese den Begriff: „Beamtenhäuser“.
Allerdings mit unterschiedlichem Komfort: …vom Bad in der Wohnung, der Toilette eine halbe Treppe tiefer, bis hin zum Gemeinschaftsbad im Schuppen auf dem Hof. Nach dem 2. Weltkrieg besetzte die Rote Armee die Wohnungen, später, nach deren Abzug und Rückerhalt, rückten die Bewohner enger zusammen und stellten Unterkünfte für die Umsiedler/Flüchtlinge unserer Stadt. 1953 führten wir den Namen: „Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft von 1909 Finsterwalde“
Ein neues Statut wurde aufgenommen und eine Revisionskommission ersetzte den Aufsichtsrat. Erst Ende der 70-er Jahre wurde von der damaligen Kreisverwaltung Geld zur Verfügung gestellt, um die Dächer, Balkone und Fassaden in der Schillerstraße instand zu setzen. Die Wohnungen ohne Bad wurden teils mit Bädern, teils mit Schrankbädern ausgestattet. Zum 01. Januar 1982 erfolgte der Anschluss an die AWG „Kurt Weise“ Finsterwalde, in der unsere Genossenschaft trotzdem eine gewisse Eigenständigkeit bewahrte, was jedoch auch dazu führte, dass wenig zur Werterhaltung an den Häusern geschah. Gleich nach dem Mauerfall entstanden erste Überlegungen, sich wieder zu verselbständigen. Bereits am 24.09.1990 erfolgte die Widergründungsversammlung.
Durch Eintragung in das Register beim Kreisgericht Cottbus Stadt, unter der Nummer 0033, war die Genossenschaft ab 08. April 1991 wieder selbst geschäftsfähig.
Mit ersten hohen Krediten versuchte man die schlimmsten Schäden an den Dächern, Außenputz, Dachrinnen, Schornsteinen, Hauseingängen und Leitungen zu beheben. Erst 1994 wurden, durch weitere Kredite, die Wohnungen, im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten, modernisiert. Seit 2010 sind alle Häuser vollumfänglich saniert. Am 27.05.2011 kam es zur Namensänderung in: „Wohnungsbaugenossenschaft von 1909 eG Finsterwalde“ in das Register beim Amtsgericht Cottbus, unter dem Az: GnR 33 CB.
Noch heute wird unsere Wohnungsbaugenossenschaft ehrenamtlich und in der Freizeit, von engagierten und gemeinschaftlich denkenden Mitgliedern, im Vorstand und Aufsichtsrat, geführt.
Der Gedanke des Für- und Miteinanders steht im Vordergrund.